Index

Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature

Soundinstallation: Holz, genmanipulierte Fruchtfliegen, Blumenkasten, Venusfliegenfallen, Lautsprecher, Clipboard, Papier, Basis, Frankfurt, 2008

Ausgangspunkt der Arbeit sind genmanipulierte Fruchtfliegen aus dem Institut für Molekularbiologie in Wien, deren neu kreiertes Erscheinungsbild lange Achselhaare aufweisen. Anhand der Fruchtfliege wird konkretisiert, wie die Naturwissenschaft durch ihr kreatives Potenzial in gegebene Realitäten einzugreifen vermag. Diese Intervention hat eine Umkehrung des Machtgefüges zur Folge: die Natur wird zu einer Konstruktion des Menschen. Die Stimme der Molekularbiologin, die aus dem Blumenkasten mit fleischfressenden Pflanzen ertönt, erklärt die persönliche Motivation ihrer Arbeit.
Mit ihrer Installation verknüpft Hornek virulente Fragen der Realitätsproduktion, wie sie durch Kultur und Naturwissenschaft gesteuert werden. Greifen aktuelle Genmanipulationen aktiv in die Produktion von Wirklichkeit ein, so verdeutlicht sich auch auf medialer Ebene, wie umfassend unsere Lebenswelt durch Bilder und deren Vermittlung geprägt wird und damit Realität produziert. Katrin Hornek illustriert dieses Potential der Wirklichkeitsproduktion zusätzlich durch einige Kopien unterschiedlicher Bildtypen an der Raumwand, unter anderem durch einen kunsthistorischen Verweis auf ein Bild Picassos, das eine Frau mit Achselhaaren zeigt, einer zu dieser Zeit verbreitete Selbstverständlichkeit, die im Gegensatz zu heutigen Schönheitsvorstellungen in den 1950er Jahren in Frankreich keine negative Aufmerksamkeit hervorrief.
 
Text: basis, Frankfurt, MAY I INTRODUCE MYSELF

www.basis-frankfurt.de

genetisch modifizierte Fruchtfliege mit "Achselhaaren"
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Ausstellungsansicht, Basis, Frankfurt, 2008
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Pablo Picasso, Liegende Frau mit Blumenstrauß, 1958
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Aufzucht, genetisch modifizierte Fruchtfliegen
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Blumenkasten, Venusfliegenfallen, integrierter Lautsprecher, Ton: Interview der Molekularbiologin Leonie Ringrose
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature
Aufzucht, Atelier
Katrin Hornek Introducing Fruit Flies With Axillary Hair to Mother Nature

Ausgangspunkt der Arbeit sind genmanipulierte Fruchtfliegen aus dem Institut für Molekularbiologie in Wien, deren neu kreiertes Erscheinungsbild lange Achselhaare aufweisen. Anhand der Fruchtfliege wird konkretisiert, wie die Naturwissenschaft durch ihr kreatives Potenzial in gegebene Realitäten einzugreifen vermag. Diese Intervention hat eine Umkehrung des Machtgefüges zur Folge: die Natur wird zu einer Konstruktion des Menschen. Die Stimme der Molekularbiologin, die aus dem Blumenkasten mit fleischfressenden Pflanzen ertönt, erklärt die persönliche Motivation ihrer Arbeit.
Mit ihrer Installation verknüpft Hornek virulente Fragen der Realitätsproduktion, wie sie durch Kultur und Naturwissenschaft gesteuert werden. Greifen aktuelle Genmanipulationen aktiv in die Produktion von Wirklichkeit ein, so verdeutlicht sich auch auf medialer Ebene, wie umfassend unsere Lebenswelt durch Bilder und deren Vermittlung geprägt wird und damit Realität produziert. Katrin Hornek illustriert dieses Potential der Wirklichkeitsproduktion zusätzlich durch einige Kopien unterschiedlicher Bildtypen an der Raumwand, unter anderem durch einen kunsthistorischen Verweis auf ein Bild Picassos, das eine Frau mit Achselhaaren zeigt, einer zu dieser Zeit verbreitete Selbstverständlichkeit, die im Gegensatz zu heutigen Schönheitsvorstellungen in den 1950er Jahren in Frankreich keine negative Aufmerksamkeit hervorrief.
 
Text: basis, Frankfurt, MAY I INTRODUCE MYSELF

www.basis-frankfurt.de