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To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can

Zweikanal-Videoinstallation, 5 min, Mojave Wüste (USA), Gobi (Mongolei), physikalische Berechnung, 2008

Horneks Arbeit ist eine Hommage an Robert Barry, der zur ersten Generation US-amerikanischer Konzeptkünstler der 60er Jahre zu zählen ist. 1969 führte er in der Mojave Wüste Kaliforniens seine „INERT GAS SERIES: HELIUM“ durch, ein fotografisch festgehaltenes Projekt, das er mit den Worten beschreibt: „Sometime during the morning of March 5, 1969, 2 cubic feet of Helium will be released into the atmosphere“.
 38 Jahre später ersucht die Künstlerin eine Person in der selben Wüste: „Please, inhale Robert Barry‘s noble gases and hold them as long as you can“ und hält die Szene auf Video fest. Laut Horneks in Auftrag gegebener physikalischer Berechnungen befinden sich heute noch rund 130.000 Heliumatome von Barry‘s Aktion in der Atmosphäre, somit ist es theoretisch möglich, dass dieses Helium noch immer eingeatmet werden kann.
 Der Aspekt der weltweiten Verbreitung von Barry’s Gasen durch globale Luftzirkulation motivierte die Künstlerin, ihr Projekt prozessual zu öffnen. Während eines Arbeitsaufenthaltes in der Mongolei, annähernd auf dem gleichen Breitengrad wie Kalifornien gelegen und von einer verwandten Wüstenlandschaft geprägt, präsentierte sie ihre Arbeit einer mongolischen Nomadin mit der Bitte, sie an einen Ort in der Wüste Gobi zu bringen, der Barry’s Foto ähnelt. Mit der Überzeugung, den »originalen« Schauplatz zu kennen, leitete die Mongolin die Reise in die Südgobi. Die Aufnahmen auf dem rechten Monitor der Videoinstallation zeigen diese Suche.

Text: Felix Ruhöfer

Robert Barry, „INERT GAS SERIES: HELIUM. Sometime during the morning of March 5, 1969, 2 cubic feet of Helium will be released into the atmosphere.“, Detail
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
physikalische Berechnung von Barry’s Heliumatomen, Johann Zöchling
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Video Stills
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Mojave Wüste, USA
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Gobi, Mongolei
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can
Ausstellungsansicht, Basis, Frankfurt, 2008
Katrin Hornek To Inhale Robert Barry’s Noble Gases and Hold Them As Long As You Can

Horneks Arbeit ist eine Hommage an Robert Barry, der zur ersten Generation US-amerikanischer Konzeptkünstler der 60er Jahre zu zählen ist. 1969 führte er in der Mojave Wüste Kaliforniens seine „INERT GAS SERIES: HELIUM“ durch, ein fotografisch festgehaltenes Projekt, das er mit den Worten beschreibt: „Sometime during the morning of March 5, 1969, 2 cubic feet of Helium will be released into the atmosphere“.
 38 Jahre später ersucht die Künstlerin eine Person in der selben Wüste: „Please, inhale Robert Barry‘s noble gases and hold them as long as you can“ und hält die Szene auf Video fest. Laut Horneks in Auftrag gegebener physikalischer Berechnungen befinden sich heute noch rund 130.000 Heliumatome von Barry‘s Aktion in der Atmosphäre, somit ist es theoretisch möglich, dass dieses Helium noch immer eingeatmet werden kann.
 Der Aspekt der weltweiten Verbreitung von Barry’s Gasen durch globale Luftzirkulation motivierte die Künstlerin, ihr Projekt prozessual zu öffnen. Während eines Arbeitsaufenthaltes in der Mongolei, annähernd auf dem gleichen Breitengrad wie Kalifornien gelegen und von einer verwandten Wüstenlandschaft geprägt, präsentierte sie ihre Arbeit einer mongolischen Nomadin mit der Bitte, sie an einen Ort in der Wüste Gobi zu bringen, der Barry’s Foto ähnelt. Mit der Überzeugung, den »originalen« Schauplatz zu kennen, leitete die Mongolin die Reise in die Südgobi. Die Aufnahmen auf dem rechten Monitor der Videoinstallation zeigen diese Suche.

Text: Felix Ruhöfer