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Líthos

(Michelle, Ursula, Stephanie, Richard, D8 Discover, Gebein)


6-teilige Serie, 4 C-Prints, 2016

Ein Teil der Menschheit hat durch seine Eingriffe das weltumfassende Ökosystem weitreichend verändert und schreibt sich irreversibel in die Erdoberfläche ein. Kapitalistische Interessen sedimentieren zu geologischen Faktoren.


Durch eine menschliche Körpersteinproduktion (Gallen-, Blasen-, Harn-, Nierensteine) werden auch wir zu geologische Produktionsstätten. Produzent_innen von neuer, anorganischer Landmasse. Diese Mineralien werden sowohl in menschlichen Körpern, als auch in Gesteinen und Flüssigkeiten außerhalb des Körpers gebildet und befragen das Beziehungsverhältnis zu unserer anthropozänen1 Umwelt.


Sind wir etwa verwandter mit den uns umgebenden Tropfsteinhöhlen und Gletscherspalten als wir geglaubt haben?


Um die Verflüssigung zwischen Innen und Außen, zwischen Kultur und Natur, Menschlichem und Nicht-menschlichem spürbar zu machen, habe ich unter anderem das Internet als »Mine« verwendet und Leute gebeten, mir ihre geposteten Körpersteine für die Serie LÍTHOS zur Verfügung zu stellen. Wie GeologInnen werden sie dazu eingeladen die Skulptur als vegetative Formgeber_innen zu benennen.

1 — Laut dem Chemienobelpreisträger und Atmosphärenforscher Paul Crutzen und dem Biologen Eurgen F. Stoermer ist eine neue Epoche angebrochen – das Zeitalter des Menschgemachten, das Anthroprozän.

Flickr Mine, C-Print, 23 x 40 cm

Katrin Hornek Líthos

Líthos (Gebein) / Granit, Gips, Apatit (Harnstein)

Katrin Hornek Líthos

Líthos (Stefanie) / Flusskiesel, Gips, Cholelith (Gallenstein)

Katrin Hornek Líthos

Líthos (D8 Discover) / Sedimentgestein, Gips, Urolith (Harnstein)

Katrin Hornek Líthos

Líthos (Michelle) / Bitumen, Gesteinskörnung, Gips, Cholelith (Gallenstein)

Katrin Hornek Líthos

Líthos (Richard) / Bauschutt, Gips, Cholelith (Gallenstein), Urolith (Harnstein)

Katrin Hornek Líthos

Líthos (Ursula) / Kliff, Gips, Cholelith (Gallenstein) in Äthylalkohol

Katrin Hornek Líthos

D8 Discover, C-Print, 23x40 cm

Katrin Hornek Líthos

Whewellit, Sammlung NHM, Wien, C-Print, 23x40 cm

Katrin Hornek Líthos

Entdecker des ersten österreichischen Whewelliten außerhalb des Körpers, C-Print, 23x40 cm

Katrin Hornek Líthos

Ein Teil der Menschheit hat durch seine Eingriffe das weltumfassende Ökosystem weitreichend verändert und schreibt sich irreversibel in die Erdoberfläche ein. Kapitalistische Interessen sedimentieren zu geologischen Faktoren.


Durch eine menschliche Körpersteinproduktion (Gallen-, Blasen-, Harn-, Nierensteine) werden auch wir zu geologische Produktionsstätten. Produzent_innen von neuer, anorganischer Landmasse. Diese Mineralien werden sowohl in menschlichen Körpern, als auch in Gesteinen und Flüssigkeiten außerhalb des Körpers gebildet und befragen das Beziehungsverhältnis zu unserer anthropozänen1 Umwelt.


Sind wir etwa verwandter mit den uns umgebenden Tropfsteinhöhlen und Gletscherspalten als wir geglaubt haben?


Um die Verflüssigung zwischen Innen und Außen, zwischen Kultur und Natur, Menschlichem und Nicht-menschlichem spürbar zu machen, habe ich unter anderem das Internet als »Mine« verwendet und Leute gebeten, mir ihre geposteten Körpersteine für die Serie LÍTHOS zur Verfügung zu stellen. Wie GeologInnen werden sie dazu eingeladen die Skulptur als vegetative Formgeber_innen zu benennen.

1 — Laut dem Chemienobelpreisträger und Atmosphärenforscher Paul Crutzen und dem Biologen Eurgen F. Stoermer ist eine neue Epoche angebrochen – das Zeitalter des Menschgemachten, das Anthroprozän.